Donnerstag, 31. Oktober 2013

Samhain

Nein Samhain ist nicht hellenistisch. Nicht im entferntesten. Im rekonstruierten hellenistischen Kalender ist es eher so das bis in den Dezember rein keine größeren Feste mehr gefeiert oder gedacht wird.
Nur bin ich nicht als Hellenist geboren und auch nicht gerade geradlinig geworden. Und ich bin nichtsdestotrotz ein Kind des Rheinlands, und die Besonderheiten dieses Landes, seiner Götter und Feste lässt mich nich unberührt.
Samhain ist sogar das heiligste Fest für mich geworden. Die Gründe hierfür sind vielfältig und hat auch mit den Gottheiten zu tun, die wegweisend für mich wurden.
Es ist ein Fest der Ahnen und der Toten, ein Abend des Abschieds und des Neubeginns. das sogenannte keltische Neujahrsfest und entspricht ein wenig der Dämmerung, bei der das neue Jahr wie der neue Tag in der früheren Zeitrechnung beginnt. Es ist ein sehr besinnlicher Tag für mich geworden, der heute abend beginnt, den ich bevorzugt allein begehe.


Hier in Nordeuropa, beginnt in dieser Zeit die sog. Zeit zwischen den Welten, die ihren Höhepunkt zur Wintersonnenwende erreicht. Eine Zeit, in der die Anderswelt sehr nah wird, und jeder Nebel, der nun häufiger vorkommt, den Weg ins andere Reich öffnen kann.
Und es wird woanders und hier immer mehr als Halloween gefeiert, dem St. Martin ähnlich mit verkleideten Kindern und Jugendlichen, lauten Partys und Süßigkeiten fordern an den Türen der Nachbarn.

Nein es ist wahrlich völlig unhellenistisch. Das einzige Fest das diesem vielleicht nahe kommt ist die Genesia zum 5. des Boedromion, des Monats der meist im September ist und den eleusinsichen Mysterien einige Tage voraus geht.
Aber es ist ein prima Anlass für mich zu schreiben, was ich hier vor habe und liebevoll über das zu sprechen was war.

Was ich vor habe geht einerseits sehr schnell. Es werden noch zwei Seiten hinzukommen, die Ethos und Begriffe des hellenistischen Glaubens erfassen und damit ist das Grundgerüst des Blogs dann fertig. Wenn ich, wie ich hoffe in einem Jahr, diese mit den notwendigsten Informationen gefüllt habe, kann der neugierige und wissenshungrige hier einen verhältnismäßigen schnellen kompletten Einstieg in das Gesamtbild des Hellenismos hoffentlich kriegen.
Auch hoffe ich das so weiter zu gestalten, das Theorie aus wissenschaftlicher Überlieferung und Aufarbeitung erkennbar neben den eigenen Interpretationen stehen und vielleicht auch andere inspirieren kann.

Letztlich ist das hier auch ein sehr privater persönlicher Blog und so werde ich weiter in meiner Tagebuchkategorie schreiben, was mich vor dem Hintergrund von Göttern und Mythen bewegt. Es ist eine faszinierende Welt, die wahrlich unsterblich ist, wenn man bedenkt wie sie über Jahrhunderte hinweg viele von uns noch immer inspiriert.

Was war...

Zwei Menschen habe ich dieses Jahr an den Tod verloren, die einst so wichtig in meinem Leben waren. Ohne die Begegnung mit Barbara, die im März diesen Jahres starb, hätte ich wohl kaum wirklich den Job angenommen, der lange Lebensinhalt und zeitweise auch Stütze war. Ich weiß noch genau wie sie vor mir saß und von ihrer Arbeit sprach, als ich dort auf mein Bewerbunsggespräch mit dem Chef gewartet habe. Es ist jetzt genau 10 Jahre her.
Die letzten drei Jahre wurden in diesem Arbeitsbereich alles andere als witzig. Dennoch fühlte ich mich dem sehr verbunden und konnte mir bis dieses Jahr nicht wirklich vorstellen zu gehen.
Ich glaube es liegt an ihrem Tod, das sich das plötzlich sehr änderte. Denn nach jedem Urlaub den ich seitdem hatte wurde es für mich unerträglicher dorthin zu gehen und schon fast plötzlich hat sich meine Sichtweise auf die Arbeit und den Umständen um 180 Grad gedreht. Fühlte ich mich zunächst immer in der Verantwortung und was soll bloß sein wenn ich gehe...ist es nun so das ich weiß es ist nicht meine und wenn ich bleibe würde ich nicht nur selber krank werden, ich bestätige weiter das was dort herrscht.
Manchmal frage ich mich, ob es Barbara selbst ist die da was macht. In meinem Glauben ist das möglich: die Toten können wenn sie friedlich gestorben und angemessen hinüber geleitet wurden zu wohlwollenden Geistern werden, die uns helfen. Und es sind nicht immer nur die Familienangehörigen, die uns verließen, die zu diesen zu verehrenden Ahnen werden.

Die zweite, Gabi, die Geschichte mit ihr ist besonders tragisch. Sie hat viel mit meinem absoluten Wechsel in meinem Leben zu tun. Als ich mit 25 beschloß alles hinzuwerfen und mein Leben auf den Kopf zu stellen, sowie mich unangenehmen Schatten zu stellen, war sie zusammen mit einer anderen Freundin die Stütze, die ich brauchte. Sie wurde so etwas wie eine zweite Mutter bis es zu weiteren unangenehmen Verwicklungen kam, das ich mich wie auch bei der ersten biologischen, ablösen musste um zu mir zu kommen. Ein Prozeß, der leider und insgesamt, länger dauerte als gehofft.
Diese schmerzhaften Erfahrungen waren damit verbunden, das Gabi Teil einer okkultistischen Sekte wurde, die enorm gut darin waren Persönlichkeiten zu beeinflussen und erschreckend schnell diese regelrecht in seelische Abhängigkeit zu stürzen. Durch diese kam bei ihr auch wahrlich ein regelrechter Mutterkomplex in bezug auf mich hoch und sie fing an, wie sie es auch erlebte mich in Psychofallen zu locken um mich von anderen schädlichen Personen, wie sie dachte, fern zu halten und mich außerdem vom Fehlglauben zu befreien. Ich werde nie vergessen, wie sie ein damaliges Verhätnis von mir entsprechend beeinflusste, das ich es abbrach.
Aber das war das harmloseste. Schließlich fand ich immer mehr, das DORT was nicht stimmt und ich versuchte vorsichtig das anzusprechen. Gaaanz vorsichtig.
Das Ergebnis war verheerend. Plötzlich war ich Zielscheibe von sog. magischen Angriffen und kollektiven Psychospielen, die Beienflussung und Bedrohung gemeinsamer Freunde einschloß, wenn sie weiter mit mir Kontakt halten.
Von magsichen Angriffen kann man nun halten was man will, aber sie sorgten auch bewußt dafür, das ich davon erfuhr, und sowas entfaltet schon sehr seine Wirkung.
Ich war damals meist allein in meiner neuen Wohnung in Darmstadt, noch nicht einegrichtet, in einer neuen Umgebung, wo ich kaum jemand kannte und unsicher ob meiner Zukunft.
Ich kann von Glück sagen, das mir doch einige zur seite standen, die zwar räumlich nicht immer in meiner Nähe waren, aber von denen ich wusste das sie zu mir halten. Und mich aushielten, denn ich war furchtbar drauf und anstrengend!
Dennoch war es zermürbend und die Nächte waren schlimm.

Was auch sehr zu tragen kam, war mein eigener erster völlig individueller Einstieg in die Spiritualität, die zaghaft vorher schon anfing: Mit der Faszination der eleusinischen Mystereien und ihrer Gottheiten. Eine Art innere, geheime Beziehung fing damals auch an mit Gottheiten, die auch nicht typischerweise verehrt wurden (oder werden) im alten hellenistischen Glauben. Jenen, vor allem Hades und Persephone, werde ich heute noch extra gedenken.
Ganz subtil war da auch was am wirken. Und ich glaube ich verstehe heute was das war. Das die Auseinandersetzungen so schlimm sein mussten und was verhindert hat, das ich zusammen brach.
Ich war nie wirklich allein.

Und zwei Jahre später meldete Gabi sich wieder.
ich woltle erst nicht mit ihr sprechen, weil ich so verletzte war, tat es aber doch. Die ersten Gespräche waren schwierig. Sie hatte gemerkt, was da los war, kämpfte mit seelischer und emotionaler Abhängigkeit und telefonierte viele mit mir. Ich glaube ich konnte ihr helfen. Aber es dauerte.
Irgendwann trafen wir uns auch wieder in Köln und es war wie früher nur ohne diese unangenehme emotionale Verkettung. Dann bekam sie ihren neuen Freund, seinen mitgebrachten Sohn...und neue Sorgen und Verzweiflung.
Das letzte Gespräch das ich mit ihr hatte, war mit einer Frau die aufgegeben hatte und nicht weiter wusste. Ich wollte sie bald wieder treffen und besuchen, als ich von ihrem Partner angerufen wurde das sie tot sei.
Und leider...musste ich fest stellen das er wirklich wie sie sagte nicht sauber tickt.

Was soll ich sagen. Um es kurz zu machen.
Ich weiß nicht wo sie liegt oder wo sie beerdigt wurde. Er hat sie anonym über das Ordnungsamt verscharren lassen...

Wenn ich heute raus gehe um den Gottheiten der Toten zu opfern, werde ich sehr an sie denken. Sie sollen ja auf sie aufpassen. Sie hat hier nichts mehr verloren, sie sollte drüben bleiben können.

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