Götter

Im hellenistischen Polytheismus, auch hier und da Dodekatheismus genannt, geht es vor allem um die Götter.
Wer und was die Götter der altgriechischen Mythologie und ihrer überlieferten Kulte sind, gab es schon immer Theorien und Mutmaßungen. Die Anschauungen der antiken Philosophen, die heute so oft zitiert werden mögen sich prekär von den Anschauungen der Mehrheit der Griechen unterschieden haben. Sehr beliebt im modernen Hellenismus sind die Ausführungen des Sallustius .
Anderer beziehen sich eher auf Platon oder die Orphik .
Wer sich heute Polytheist nennt bekennt sich dazu eine Vielzahl an Göttern und Kräften in der Welt zu erkennen, die in ihr wirken. Häufig ist diese Weltanschauung vermischt mit animistischen und pantheistischen Vorstellungen.

Meine persönliche Ansicht ist die, das die Götter je nach Natur und Wesensart die Natur um uns beleben und ihr Form geben, Wächter über die Naturkräfte und -gesetze sind, sowie erhabene Prinzipien und Tugenden verkörpern und überwachen wie z.B. Athena als Göttin der Weisheit, die ihre kriegerischen Schützlinge zur Mäßigung rief.

Die Götter gehören verschiedenen Bereichen an, die sich aus der Kosmogenie ergeben. Es gibt die Götter der Natur, was v.a. die Nymphen der Berge, Wälder, Quellen und Seen sind, sowie die vielen Flußgötter.

Es gibt die Götter der Meere, das sind v.a. die Urgötter wie Pontos und Thetis und die Nereiden.

Es gibt die Götter der Erde und der Unterwelt. Letzeres vor allem ein Ort der Toten, aber im Kult auch verbunden mit der Fruchtbarkeit der Erde und Wohnstatt der ältesten und gefürchtesten Gott- und Wesenheiten. Zu den verehrungswürdigen Wesen der Unterwelt gehören die Heroen, die verstorbenen Helden und Heldinnen.

Und es gibt die Götter und Göttinnen des Himmels, der Luft und die Winde.

Die Himmlischen werden auch die Götter und Göttinnen des Olymps genannt, oder auch bevorzugt, die Theoi, die in ihrer Gemeinsamkeit alle genannten Bereiche unter sich aufteilen und über diese hinaus übergeordneten Prinzipien gehorchen oder auch über sie wachen.

Jene olympischen sind die mächtigsten und stärksten der Götter und haben in mythologischer Vorzeit ihre Herrschaft über die Elemente behauptet. Zu ihnen gehören die verbündeten Mächte und Kräfte und ihre Nachkommen, die Einzug auf dem Olymp erhielten.

Es sind daher vor allem Zeus und Hera, Athena und Hephaistos, Apollon und Artemis, Ares und Aphrodite, Hermes und Dionysos, Demeter und Poseidon sowie Hestia zu nennen.

Sie stellen das sogenannte Dodekatheon dar, das zentrale Element der Verehrung. Auf die 12 Götter (ja ich weiß das man 13 zählt ;-), Hestia wird meist nicht mit gezählt) schwören im allgemeinen die modernen Hellenisten ihren Glauben.

Indes sind sie nicht alle olympischen Wesen und es gibt noch viele wichtige zu nennen: am meisten voran die Themis, eine Titanin die das Naturgesetz an sich verkörpert und dem Götterrat vorsitzt und einberuft.

Die göttlichen Schwestern wie die Musen, Chariten und Horen sind wichtig für den Menschen und dem Ablauf der Jahreszeiten.
Vor allem die Musen sind wichtig für den Menschen, als Hauptboten für die vielfältigsten Inspirationen von höchster Dichtung bis hin zu Architektur und Mathematik.

Im Kult werden die Himmlischen von den Wesenheiten der Erde und der Unterwelt (die daher chtonisch genannt werden), unterschieden und gesondert verehrt.

Zudem gibt es Besonderheiten wie die Verehrung der Hekate, einer Göttin die zu keinem Bereich so richtig gehört, aber Macht über alle hat, wenn sie so will und die Moiren, den Schicksalsschwestern, von denen hier und da heißt, das selbst Zeus ihnen gehorchen muß.

Zu den Göttern selbst komme ich nach und nach weitaus mehr ins Detail. Das ist nur ein kleiner Einstieg.

Artikel zu Göttern hier im Blog:

Hestia

Athene

Hephaistos

Zeus
Hera

Aphrodite

Kosmogenie Teil 1

Die Hausgötter Teil 1

Die Hausgötter Teil 2

Göttergruppen - Leto, Apollon und Artemis

Göttinnen des Olymps (alter, unveränderter Text vor 5-6 Jahren geschrieben, beinhaltet u.a. Themis,  Aphrodite, Hebe, die Musen..."Kore" war ein alter ego im Rahmen dieses damaligen Onlinetempels. Sobald ich dazu komme, werde ich den Text überarbeiten)

Lesenswert hierzu ingesamt ist THE ENGLISH LEXICON OF STANDARD TERMINOLOGY FOR HELLENISMOS von Vlassis G. Rassias, dem bekanntesten enthnischen Hellennen in Griechenland. Dort sehr spannend der Abschnitt über die Theoi, die Götter.

Interview mit einem ethnischen Hellennen übersetzt von "Hekatos"
(Anmerkung: wer das liest kann sich denken das das nicht mein persönliches Verständnis der Gottheiten ist, es zeigt aber gut wie viele sie heute verstehen und geht v.a. auf die Philosophie des Salustius zurück)

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