Samstag, 19. Oktober 2013

"Freiheit" und das tägliche normale Arbeitsleben

Im Moment bin ich etwas frustriert und nieder geschlagen. Tatsächlich ist es so, das ohne meinen Glauben und den "Dharma" ich wohl sehr depressiv und krank sein könnte. Kurz davor sehr krank zu werden war ich schon.
Kraft und Hingabe in einem ganz speziellen Thema hier zu schreiben habe ich gerade nicht. Dennoch merke ich gerade wie ich hier so sitze und über einiges nachdenke oder auch leicht trauer, wie meine Erlebnisse ganz zentrale Themen berühren.
Das erste ist die Freiheit der Person.
Auf der Seite des YSEE, wo die zentralen Eigenschaften einer hellenistischen Person beschrieben wird, wird die Freiheit der Person erwähnt. Mir ist bis dahin nicht besonders aufgefallen, das diese Freiheit im täglichen Leben immer bewiesen weren muß.
Im Moment fällt mir das aber sehr auf, da ich meinem Job gekündigt habe, weil genau das verletzt war.
Das Wort "Lohnsklave" wird hier in Deutschland zu einem Schimpfwort so langsam. Arbeitsrechte werden zunehmend untergraben und die Angst vor der Arbeitslosigkeit gekoppelt mit zum Teil schlimmen Diskriminierungen gegenüber Arbeitslosen hat dafür gesorgt, das immer mehr Menschen Bedingungen hinnehmen, die nichts, aber auch gar nichts, mit dem Leben eines normalen freien Bürgers zu tun haben.
Ansätze hierzu gibt es immer mehr auch in seit Generationen etablierten "sozialen" Einrichtungen. Ich arbeite in einer solchen, in einer kirchlichen, die eh schon dafür bekannt sind, das sie ein wenig ausbeutend agieren.
Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen nun, das ein neuer Höhepunkt der Ausbeutung erreicht wurde, auf Kosten von Arbeitnehmern, aber auch auf Kosten derer, für die wir eigentlich da sind: unsere "Kunden", Behinderte, Kranke, Rentner, Kinder, Eltern, alle die  die unsere Hilfe zeit Lebens oder zeitweise benötigen. Die sich alle wünschen, das man sie ihrer Menschlichkeit und Würde entsprechend behandelt.
Die Wirklichkeit sieht anders aus. Für sie und uns, die dort arbeiten. Ich gehe lieber nicht ins Detail drauf ein.
Aber was ich sagen muß ist das es mich erschreckt, wie sehr die Gehirnwäsche unserer jetzigen Kultur Früchte getragen hat, das die Menschen Angst haben für ihre Rechte einzustehen.
Es gibt Gesetze in diesem Land. Arbeitschutzgesetze, Arbeitszeitgesetze...Zusicherung von Freizeit und Erholungsphasen, Regeln und Bestimmungen wieviele Tage frei sein müssen, Zeiten die längstens am Stück gearbeitet werden müssen...
Kurz gesagt. Die Worte zählen in der Realität bei vielen Einrichtungem u.a. der meinen nicht mehr.
Dennoch gibt es noch Instanzen, das man das durchsetzen könnte. Und es wird zeit. Denn irgendwann versagt jeder Mensch, keiner kann stets über seine Grenzen hinaus arbeiten und dafür kenn ich allein genug persönliche Beispiele.
So steh ich denn da, und rede mit Kollegen, die sich wie ich aufregen und verzweifelt sind, und versuche zu bewegen zum Betriebsrat zu gehen, der schon lange weiß wie es aussieht und nur eins braucht um aktiv zu werden: ein öffentlicher nicht anonymer Auftrag.

Das Ende vom Lied: keiner tut oder will es mit mir tun aus Angst: Als ich nachfrage wo denn genau diese Angst besteht bekomme ich keine klare Antwort. Am Ende ist es die Angst vor der Autorität, den Oberen, das diese "böse mit einem sind".

Wenn mich irgendwas bewegt hat zu gehen, dann das. Tatsächlich lebe ich lieber etwas unsicher, oder in meiner Weltsicht, begebe mich in die Hand der Götter das sie mich bitte führen und ich sie hoffentlich verstehe, verzichte auf Geld, als das ich mich freiwillig zu einem Sklaven mache. Der "Lohnsklave" ist bereits Realität. Und es liegt an den Menschen selber. Aus Angst für sich einzustehen und aus Angst über sich hinaus zu sehen und mit und für andere einzustehen, denn wir sitzen hier alle im selben Boot.

Auf den ersten Blick mag das nichts mit Hellenismos zu tun haben, auf dem zweiten sehr viel. Und nicht nur mit Hellenismos und seinen Prinzipien. Mit vielen anderen auch.

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