Montag, 24. Februar 2014

Diasia und die kleinen Mysterien

Wer den Kalender verfolgt weiß das seit dem 19. Februar abends die Tage der kleinen Mysterien begannen und mittendrin Diasia liegt, ein Fest zu Ehren von Zeus Meilichios (dem Gütigen). Die kleinen Mysterien standen ganz im Zeichen der Reinigung und galten vor allem der Persephone.
Sie waren die Vorbereitung auf die großen Mysterien im September. Nur wer an den kleinen teilgenommen hatte, konnte letztlich eingeweiht werden.
Mythologisch wurden die kleinen Mysterien gegründet, da Herakles als 12. Aufgabe hatte in die Unterwelt zu gehen und Kerberos seinem König zu holen, bei dem er mit seinen Aufgaben seine Schuld beglich. Er konnte jedoch nur darauf vertrauen unbeschadet wieder hervor zu kommen, wenn er in die eleusischen Mysterien eingeweiht war.

Aber unter anderem wegen seinem Mord war er zu sehr miasmatisch verunreinigt, das dies nicht möglich war. Dennoch wollte man ihm diesen Wunsch nicht verweigern, denn er war schon zu Lebzeiten eine Legende und hatte trotz seiner Vergehen überwiegend Gutes vollbracht.
So wurden die kleinen Mysterien gegründet.
Eine Zeit die ganz unter der Schirnherrschaft der Persephone steht und nur der Reinigung von Körper und Geist dient.

Diasia passt zeitlich in diesen Zeitraum. Zeus Meilichios ist ein Gott der Sühne. Mit einem Opfer an ihn und der entsprechenden ehrlichen Bitte, kann er einem von jeder Verunreinigung befreien. Diasia wurde weit verbreitet gefeiert und auch in Eleusis.
Das Fest wurde nachts gefeiert und die Opfer sind solche, die den chtonischen Gottheiten, jenen der Erde und der Unterwelt gebühren. Hier wird ein Unterweltaspekt von Zeus berührt, von denen einige Gelehrte annehmen, das Zeus diesen Beinamen annahm um eine andere Gottheit, eine ältere uns nicht mehr bekannte, in sich aufzunehmen.
Das macht aber nichts. Wenn man bedenkt das Zeus dafür bekannt war öfter Gnade walten zu lassen und selbst Verbrechern eine zweite Chance einzuräumen, bevor er sie doch dem Tartaros überließ passt seine historische Adaption dieses Names sehr wohl und könnte Grund sein für einige seiner chtonischen Beinamen.
Der Unterweltgott selbst, Hades, war nicht dafür bekannt Gnade walten zu lassen, noch konnte man ihn besänftigen.

UPG kann zu anderen persönlichen Erfahrungen führen. Die antiken Polytheisten dürften nicht so bedacht darauf gewesen sein, die Götter in klare und abgegrenzte Schubladen zu stecken, und das ist eine der Herausforderungen die wir heute haben.

Die Opfer an Zeus Meilichios erfolgen ausschließlich nachts und waren in der Regel in der Form von holocaustos und/oder khoe. Und die khoe bestanden nicht aus Wein, sondern wahrscheinlich den Erd- und Unterweltgottheiten gebührend aus Milch oder Wasser und Honig.

Das Fest war wahrscheinlich auch in einem Zusammenhang mit der Ernte, so wie die Anthesterien bereits. Das Klima in Griechenland gibt es her, das dort in wenigen Wochen Früchte, Beeren und Getreide bald reif sind. Nun beginnt eine sensible Zeit, denn wenn jetzt das Wetter umschlägt kann die Ernte völlig vernichtet werden.
Auch die Mysterien der Persephone stehen drum in dieser Zeit verortet. Nach antiker Vorstellung drücken die Unterweltgötter die gereiften Samen nach oben und ermöglichen damit den Wachstum. So werden hier Hades und Persephone zu Göttern der Fruchtbarkeit der Erde, wobei Hades hier meist Pluton genannt wird und dort wo er in der Form verehrt wird mit einem Füllhorn dargestellt.

Angst vor dem Verlust der Ernte und Sühne stehen hier in einem engen Zusammenhang.

(Hauptquelle hierfür Diasia)

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