Montag, 22. Dezember 2014

Heilige Bäume

Ein Gespräch über etwas ganz anderes veranlasst mich auch aufgrund der Jahreszeit über die Bedeutung von Bäumen in der griechischen Mythologie zu sprechen. Ich möchte jetzt nicht auf den Ursprung des Tannenbaums in unserem heutigen Weihnachten eingehen, außer das Bäume schon immer eine heilige und symbolische Bedeutung in allen vorchristlichen Religionen Europas hatten.


In der griechischen Mythologie selbst auffällig ist die Verbindung von der Eiche und des Himmelsgottes Zeus. Eichen in denen der Blitz fuhr waren ausnahmslos heilig und wie im Falle der Eiche von Dodona auch Orakelstätten des großen Gottes.

Im Falle der Kiefer muß ich Dionysos erwähnen, den besonderen Gott der Mythologie und dessen nach einigen Kalendern jetzt besonders heilige Tage anfangen. Dionysos ist v.a. für seinen ekstatischen Kult bekannt, bei dem seine Anhänger den Thyrsosstab trugen, auf dessen Spitze ein Kiefernzapfen (auch Pinienzapfen) befästigt war.

Zum Wesen des Gottes passt es das dieser Baum sich selbst befruchten kann, sprich er weist männliche und weibliche Blüten an einem Baum auf. Dionysos ist ein transformatorischer, befreiender Gott. Verbunden mit den Kräften der Unterwelt, des Himmels und teilweiser menschlicher Herkunft ist er einerseits der mysteriöseste und nicht zu begreifende Gott und andererseits uns am nächsten. Seine Bedeutung für die Kultur ist unermesslich. Er ist als Gott der Masken der Gott des Theaters, des Schauspiels und als Gott des Weins derjenige der uns die feuchtfröhlichen Feiern bringt. Die damit verbundenen Probleme sind weder damals noch heute unbekannt und ich geh da nicht weiter darauf ein, außer einem kleinen Hinweis das er auch durch seine Neigung Besessenheit in jeder Form auslösen zu können, auch einer der gefürchtesten Götter war. Mit anderen Worten, womit Dionysos verbunden ist, fordert Respekt und Achtung ein.
Für einige könnte diese Seite interessant sein, die auf die jetzt kommenden heiligen Tage des Dionysos verweisen: Twelve-Days-of-Dionysos

Die genaue Herkunft ist mir nicht bekannt. Es ist eher orphisch statt klassisch hellenistisch begründet.
Die Daten sind in meinen Augen eher engpasst an unseren Kalender. Aber demjenigen der sich damit verbunden fühlt, stört das nicht.

Schließlich komm ich jetzt auf die Dryaden zu sprechen. Dryaden sind Baumgeister und gehören zur Familie der Nymphen. In der alltäglichen Religion und auch in den Mythen waren und sind die Nymphen sehr wichtig und werden von uns heute zu oft vernachlässigt. Es ist das naturreligiöse Element im Hellenismos.

Nymphen waren oft Erzieher vieler Götter und auch Lehrer von Menschen, die ihnen nahe waren. Sie bewachen und bewohnen Pflanzen, v.a. Wälder, sowie Flüsse, Seen und Quellen. Es gibt welche die eher in den Bergen zu finden sind und in den Lüften. Auch unterirdische sind uns nicht fremd, verbunden mit Höhlen und Gewässern.
Dryaden sind mit den Bäumen verbunden. In der griechischen Mythologie gibt es immer wieder Hinweise auf heilige Haine der Götter. Mehr oder weniger waren das die Vorläufer von Tempeln, die angefangen haben mit diesen heiligen Plätzen.
Und Wächter dieser Orte sind Dryaden und Nymphen.

Eine besondere Stellung haben hierbei die Hamadryaden. Diese Baumgeister sind so fest mit ihrem Baum verbunden, das sie sterben wenn dieser Baum gefällt wird. Es war daher auch in der altgriechischen Welt Gewohnheit die Nymphen anzurufen und ihnen zu opfern bevor ein Baum gefällt wurde. Wurde eine Hamadryade erkannt, war das ein Tabu. Eine Verletzung dieses Baumes zog göttliche Rache nach sich, da alle Nymphen so auch diese unter dem Schutz der Gottheiten stehen.

Soweit zu Bäumen in der griechischen Mythologie. Wer wie ich durchaus den Weihnachtsbaum liebt kann das nun unter noch mehr Gesichtspunkten tun, als das es ein Symbol von Weihnachten eben ist. Ein Baum ist lebendig und verbunden mit göttlichen Kräften. Wenn man ihn sich ins Haus holt, mit Achtung und Respekt, holt sich den Segen der Götter ins Haus. Ich finde es passt daher auch, ihn zu schmücken.
Ich wünsche frohe Weihnachten!

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